Unterwegs im Alten Land am Elbstrom

Mit dem Rad, zu Fuß und auf dem Wasser zwischen Stade und Buxtehude sowie im Umland

Rund 1000 ausgeschilderte Radwege führen durch das Alte Land Foto: TV.

Eine Tour, eine Reise ins Alte Land am Elbstrom? Vieles spricht dafür. Mittendrin, in der Region am Elbmarsch, das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas sowie die einstigen Hansestädte Stade und Buxtehude. Ihre Spuren aus der Hanseepoche reichen bis in die heutige Zeit. Guterhaltene Fachwerkhäuser und enge Gassen prägen ihr Gesicht. Auf ihren historischen Märkten als zentrale Orte können Besucher ihr historisches Flair direkt erleben. Zu nennen sei hier die gotische St. Cosmae et Damian Kirche aus dem 13. Jahrhundert in Stade, bekannt für ihre imposante Architektur und historische Bedeutung. Rings um den Stader Fischmarkt laden gemütliche Restaurants zum Verweilen ein. Direkt neben dem Hansehafen bietet das Schwedenspeicher-Museum Einblicke in die Geschichte der Stadt und der Region, einschließlich maritimer und handwerklicher Traditionen. Im Erdgeschoß ermöglicht das Museum kleinen und großen Besuchern eine Wanderung mit VR-Brille durch die Innenstadt von Stade vor 400 Jahren.

Frank Tynnemeyer vor der Karte mit dem Verlauf der Schwinge und des Hofgrabens.
Foto: B.S.

Auch für Touristen, die sich aktiv betätigen wollen, bietet Stade so einiges. Direkt am Burggraben gelegen, mit Terrassenfläche am Wasser und gemütlichem Garten, befindet sich der SUP Club Stade. Dieser bietet mehr als eine Wassersport-Anlage, sondern auch Sommer-Idylle. Hier warten Kanus, SUP-Boards, Tretboote und BBQ-Donat auf Wasserratten. Voller Stolz präsentiert Frank Tinnemeyer, Leiter Tourismus und Unternehmenskommunikation Stade Marketing und Tourismus GmbH, den erfolgreichen Abschluss des Förderprojektes „Ausbau der wassertouristischen Infrastruktur entlang der Schwinge“. Mit dem Projekt sollte das wassertouristische Angebot auf der Schwinge für Gäste und Einheimische aktiv erlebbar gemacht werden. Neben neuen Einstiegsstellen für Wasserwanderer sind besonders die neuen Paddeltrails mit wasserseitiger Beschriftung von History-Trail (Auf den Spuren der Stadtgeschichte) und Fitness Trail (Aktiv auf dem Board) der ganze Stolz von Tinnemeyer.

Mit dem SUP unterwegs auf dem Fitness-Trail .
Foto: B.S.

„Was früher ein Trimm-Dich-Pfad im Wald war, bieten wir jetzt auf dem Wasser an. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem Wassersportaktivitäten hoch im Kurs stehen.“

Wer es eher ruhig auf dem Wasser möchte, nutzt eine Fahrt mit dem Fleetkahn auf der Schwinge und dem Burggraben. Während der Kapitän Spannendes über die Hansestadt Stade und ihre historischen Wallanlagen erzählt, genießen die Gäste den Blick auf das Grün entlang der Ufer.

In Buxtehude steht die markante gotische St. Petri Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Nach dem Besteigen des Kirchturmes, genießen die Besucher einen wunderbaren Panoramablick über die Stadt.

Buxtehude wird oft als „Blumenstadt“ bezeichnet, schmücken doch vor allem Im Frühling und Sommer farbenfrohe Blumen die Innenstadt. Besonders sehenswert: die dortigen Blumenampeln. Bekannt ist Buxtehude auch durch das Märchen „Der Wettlauf zwischen dem Igel und dem Hasen auf der Heide bei Buxtehude“.

Die Figuren von Hase und Igel beleben das Stadtbild von Buxtehude Foto: TV.

Alles dreht sich in Buxtehude um die possierlichen Tierchen: Theateraufführungen, Kunstausstellungen, Stadtrundgänge mit Gästeführerinnen in Has- und Igelkostüm, Kinderbücher und Souvenirs. Mannsgroße, selbst gestaltete bunte Has- und Igelfiguren kann man in der ganzen Stadt bewundern. Woher die Redensart kommt, Buxtehude liegt dort, „wo die Hunde mit dem Schwanz bellen“, können Besucher im Buxtehude Museum für Regionalgeschichte und Kunst erfahren. Darüber hinaus zeigt das 2021 neu eröffnete Museum in modern inszenierten Abteilungen Stadtgeschichte mit interaktivem Stadtmodell, sakrale Kunst und eine europaweit einmalige Ausstellung mit mehr als 12.000 wertvollen archäologischen Funden aus dem Gräberfeld von Immenbeck.

Die App ist eine gute Planungs- und Orientierungshilfe im Alten Land

Wer dem regen Treiben in der Stadt entfliehen will, dem empfiehlt sich eine Tour mit dem Rad oder kombiniert mit dem Elbe-Radwanderbus durch die Region Altes Land am Elbstrom. Mit sieben Radfernwegen sowie zwölf einheitlich ausgeschilderten Thementouren verfügt die Urlaubsregion über rund 1000 Kilometer ausgeschilderte Radwege.

Hilfreich bei der Planung von Radtouren durch das Alte Land am Elbstrom ist eine App, die kostenlos sowohl im Google Play Store als auch im App Store heruntergeladen werden kann. Altes Land am Elbstrom bietet den Nutzern neben Tourenvorschlägen zahlreiche weitere Funktionen.

Das Alte Land vor den Toren Hamburgs ist die Obstwiese der Nation. Die Region an der Elbmarsch darf sich mit seinen vielen Plantagen als das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas bezeichnen. Vor allem im Frühjahr, wenn die Kirsch- und Apfelbäume in zarter Blüte stehen, lohnt sich eine Fahrt durch die Obstregion. Aber auch im Spätsommer bis Herbst, wenn die Früchte reif sind und an kleinen Ständen vor den Höfen verkauft werden, ist eine Tour durch das Alte Land sehr beliebt. Eine weitere Besonderheit der Tour durchs Alte Land sind die typischen Altländer Fachwerkhäuser.

Die Gemeinde Jork wird auch als „das Herz des Alten Landes“ bezeichnet. Das Rathaus ist ein typisches Beispiel für den traditionellen Fachwerkbau. Foto: B.S.

Die Tradition des weisen Fachwerks mit individuellen Verzierungen sind sehr oft zu sehen, nicht selten mit bunten Brauttüren. Bei einer Radtour durch zahlreiche Obstplantagen bietet sich auch ein Stopp auf einem der vielen Obsthöfe an. Die Geschichte des Obsthofes der Familie Lühs geht bis ins 18. Jahrhundert zurück.  Der einst kleine und typische Obsthof entwickelte sich über Generationen zum Bio Obsthof mit dem Herzmotiv auf dem Apfel. Im Hofladen und Café berät Beate Lühs ihre Gäste über ihr Angebot. „Auch, wenn jemand mal nicht weiß, was er schenken soll, mir fällt immer was ein.“

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Der Geschäftsführer des Bio-Obsthofes, Hein Lührs, kann seinen Gästen viel über Äpfel erzählen. Auf seinem Hof wachsen über 250 alte und neue Apfelsorten auf einer Fläche von 5.000 m². Foto: B.S.

Sehr beliebt bei den Kunden sind auch die Bio-Apfelbaum-Patenschaften. Neben einer Urkunde erhalten die Paten den Ertrag des von ihnen ausgewählten Baumes in gewünschter Menge. Diese kann man sich selbst pflücken oder per Postversand schicken lassen.

In der Urlaubsregion bieten etwa 450 Gastgeber Unterkünfte an, davon rund 45 Hotels und Pensionen. Ergänzt wird das Angebot durch Ferienwohnungen, Ferienhäuser und Privatzimmer. Es existieren 28 Wohnmobilstellplätze sowie sieben Campingplätze.

Infos:

www.urlaubsregion-altesland.de

www.tourenplaner-altesland.de

www.facebook.com/AltesLandamElbstrom

Text: Bernd Stiebitz

Fotos: Bernd Stiebitz (B.S.) 4

Tourismusverband Landkreis Stade (TV) 3