Karlsruhe – „Eine Stadt zum Genießen“

Metropole in Baden-Württemberg feiert 2023 nicht nur kulinarisches Jahr / Auch Kunst und Kultur bereichern das Stadtleben, ebenso im Kraichgau und in der Pfalz

Karlsruhe mit seinen touristischen Sehenswürdigkeiten hat unglaublich viel zu bieten. Spitzenreiter sind das Karlsruher Stadtschloss, der Zoologische Stadtgarten sowie das Zentrum für Kunst und Medien. 2019 wurde die Metropole vom Deutschen Fahrradklub zur fahrradfreundlichsten Großstadt in Deutschland gekürt. Aber nicht nur Zweiräder sind beliebt bei Einheimischen und Gästen, auch die U-Bahn hat ihren Stellenwert. So gibt es hier seit Ende April 2023 eine weitere Attraktion in Karlsruhe. In sieben ausgewählten Stationen befinden sich Kunstwerke des bekannten deutschen Malers, Grafikers und Bildhauers Marcus Lüpertz.

An 7 Stationen befinden sich 14 Kunstwerke von Prof. Lüpertz. Foto: B.S.
Thema des Reliefs: „Die Locken einer Frau“. Foto: B.S.

Auf 14 Keramikreliefs zeigt der Künstler seine Sicht auf die Schöpfungsgeschichte. Jedes dieser Kunstwerke wiegt bis zu 1,5 Tonnen und zeigt neben der frei interpretierten biblischen Schöpfungsgeschichte die vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer. Die Reliefbilder haben je eine Größe von acht Quadratmetern und bestehen aus jeweils zehn einzelnen Tafeln. An dem Kunstprojekt gab es im Vorfeld vielfache Kritik. Einer der Vorwürfe: Eine Privatinitiative mit wohlhabenden Spendern solle nicht darüber entscheiden können, welche Kunst im öffentlichen Raum gezeigt wird. Jetzt kann Deutschlands größtes zusammenhängendes Keramik-Kunstwerk an 365 Tagen im Jahr besichtigt und darüber diskutiert werden.

Außenansicht auf das Hotel Kübler. Foto: M.T.

Kunst ganz anderer Art erleben die Gäste des Hotels Kübler, unweit vom Stadtzentrum von Karlsruhe. Die „AAAA Hotelwelt“ bietet unter dem Motto „Anders Als Alle Anderen“ jedem Gast, egal ob mit mager oder reichlich gefülltem Geldbeutel ein Bett zum Übernachten. Der Gast kann wählen zwischen Standard- und Komfortzimmer, Kompaktzimmer und Appartements sowie einer Auswahl individuell gestalteter Themenzimmer. Die mit Licht-, Sound- und anderen Effekten ausgestatten Zimmer tragen beispielsweise Namen wie „Suite auf 3 Ebenen“, „Höhlensuite“ oder „Sternenhimmelsuite“, um nur einige der 19 verschiedenen Themenbereiche zu nennen. Auch von außen bieten sich den Gästen seltsame Anblicke, ein Zimmer mit der Außenfassade in Nasen- oder Augenform sowie ein Auto auf dem Dach. Für das leibliche Wohl sorgt das „Badische Brauhaus“, eine Erlebnisgaststätte im Keller der Hotelanlage. Immer angeboten werden das Badisch Helle und Badisch Dunkle, dazu kommen acht saisonale Biersorten wie Bock, Porter, Märzen und andere. Auf Anfrage können Interessierte an einer Führung durch die Brauerei teilnehmen, an deren Ende jeweils eine Verkostung verschiedener Biersorten folgt.

Seit 2009 bietet Marianne in ihrem Restaurant Flammkuchen in zahlreichen Varianten. Foto: M.T.

Wer Appetit auf schmackhaften Flammkuchen hat, dafür aber nicht gleich in das Elsass reisen möchte, dem sei „Mariannes Flammkuchen“ in Karlsruhe empfohlen. Das Restaurant befindet sich auf dem Gelände eines Tennisklubs und bietet seinen Gästen über 30 Sorten der Spezialität, normal, pikant, vegan oder süß. Von deftigem Käse über leichtes Gemüse, von Speck über Lachs, von süßen Flammkuchen mit Vanilleeis und Geist flambiert findet hier jeder auf der Speisekarte das für ihn Richtige. Dazu kommen wöchentlich Spezialangebote. Sehr beliebt bei den Gästen sind auch die hausgemachten Limonaden.

Gut gestärkt sollte sein, wer bei einer Wanderung von Karlsruhe nach Angelbachtal mit dabei sein will. Die Gemeinde liegt eingebettet im Kraichgau, der dortigen Hügellandschaft im Nordwesten von Baden-Württemberg.

Die Skulptur Ku(h)riosum von Prof. Goertz im Schlosspark von Angelbachtal. Foto: M.T.

Hier lebt und arbeitet der bekannte Künstler Professor Jürgen Goertz, bekannt für ausdrucksstarke Plastiken aus Bronze und anderen Werkstoffen.

Besonders in Süddeutschland sind viele seiner Werke präsent als Kunst im öffentlichen Raum. Etliche seiner Skulpturen können, neben botanischen Besonderheiten, bei einem Spaziergang durch den idyllischen Schlosspark von Angelbachtal bewundert werden. Das dazugehörige Schloss Eichtersheim, errichtet im 16. Jahrhundert, ist rings von einem Schlossteich umgeben, über den eine wunderschöne Sandsteinbrücke führt. Seit 1980 befindet sich im Schloss das Rathaus der Gemeinde. Nur wenige hundert Meter davon entfernt, gelangt man zum „Geißenpeter“, eine Besenwirtschaft vom Weingut Gmelin.

Foto: M.T.

Für den hungrigen Gast gibt es Bratwurst, Schnitzel sowie selbstgemachten Kartoffelsalat, Käse-Spätzle oder Vesperbretter. Für hochwertige Weine  sorgt das Weingut mit Anne Gmelin selbst.

Es bewirtschaftet etwa sechs Hektar Rebfläche im Kraichgau, stellt Secco, Weiß- und Rotwein, Rosé und Sekt her. Die Produktion erfolgt größtenteils in Handarbeit, die Weinlese ausschließlich per Hand.

Immer einen Besuch wert, das Badische Landesmuseum im Karlsruher Schloss. Hinter einer barocken Fassade präsentiert die Bildungsstätte Kunst und historische Lebenswelten von der Ur- und Frühgeschichte über antike Kulturen, das Mittelalter und die Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert.

Die Mitarbeiterin des Museums erklärt den Besuchern die Arbeit mit dem digitalen Katalog. Foto: M.T.

Neu für die Besucher – der digitale Katalog des Museums. Damit verschafft das Badische Landesmuseum erweiterte Zugänge zu seinen Sammlungen und damit zum kulturellen Erbe. Das Museum hat begonnen, seine Daten online zu stellen, seine Angebote stetig zu erweitern. Immer mehr Objekte können recherchiert, erfahren und zur Vorlage oder zum 3D-Scan in der Ausstellung gebucht werden. Besitzern eines digitalen Nutzerausweises steht es offen, im ständig erweiterten Katalog zu stöbern, sich Exponate für eine Besichtigung zu bestellen oder auszuleihen. Bestimmte Ausstellungsstücke dürfen an einem speziell eingerichteten Counter berührt werden. In anliegenden Raum können die Besucher mit 3D-Brillen durch die virtuelle Welt der Geschichte streifen. Bei schönem Wetter genießen die Besucher die wunderbare Aussicht vom Schlossturm auf den Schlosspark und Karlsruhe.

Das Vogelbräu aus Karlsruhe. Foto: M.T.

Zum Abschluss des Besuchs in dieser sehenswerten Stadt gibt es noch ein frisch gezapftes Bier im Vogelbräu Karlsruhe. Serviert wird ein unfiltriertes Pils, das saisonal mit verschiedenen Spezialbieren ergänzt wird, so zum Beispiel mit Weizenbier, Porter, Märzen, Bock oder Rauchbier. Über das jeweils aktuelle Spezialbier kann man sich auf der Webpräsenz der Gaststätte oder in den ausliegenden „Bierkalendern” informieren. Dazu gibt es deftige Hausmannskost und viel Hausgemachtes aus der Region. Aus den unterschiedlichen Biersorten werden regelmäßig verschiedene Schnäpse („Bierbrände”) gebrannt.

Lohnenswert ist auch ein Besuch des Weingutes Amselmann in Edesheim. Die Wein-Sommeliére Heike Sonntag serviert ihren Gästen außergewöhnliche Weine und erläutert kompetent den Prozess der Weinherstellung.

Alle Ziele sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln des KWV (Karlsruher Verkehrsverbund) zu erreichen. Mit einem Tagesticket (ca. 12,00 €) können die Fahrgäste durch Karlsruhe-Stadt, Kraichgau, Pfalz und Elsass reisen. Karlsruhe feiert das kulinarische Jahr 2023 unter dem Motto „Eine Stadt zum Genießen“. Dabei werden sich die Events keineswegs nur aufs Essen und Trinken beschränken, erzählt Pascal Rastetter, Geschäftsführer der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH. „Mit über 135 Kultureinrichtungen bietet Karlsruhe auch noch jede Menge Kulturgenuss, außerdem laden die Rheinauen und über 1000 Hektar Grünflächen zum Naturgenuss und Fahrradgenuss ein.“

Text: Bernd Stiebitz

Fotos: Marc Thijs (www.wandelkrant.be) (M.T.)
Bernd Stiebitz (B.S.)

weitere Informationen:

www.karlsruhe-erleben.de/kultur/genesis

www.aaaa-hotelwelt.de

www.mariannes-flammkuchen.de

www.besenwirtschaft-angelbachtal.de

www.angelbachtal.de/freizeit-kultur/kunst

www.juergen-goertz.info

www.landesmuseum.de/museum

www.vogelbraeu.de/

www.weingut .anselmann.de

www.kvv.de