Ägypten – Kann man jetzt dahin reisen? – Ja, aber…

Vor den Pyramiden von Gizeh (Foto: Forster)
Vor den Pyramiden von Gizeh (Foto: Forster)

Immer wieder taucht die Frage auf, kann man denn jetzt nach Ägypten reisen? Ist das dort sicher? Doch die Frage nach einer Reiseempfehlung ist nicht so einfach zu beantworten.

Es gibt eine Reihe von Fragen. Ist es in de Hotels sicher? Sind die Städte, die man besucht sicher? Wie ist die politische Situation? Soll man den Tourismus jetzt nicht besser unterstützen? Unterstützt man mit einer Reise das politische System? Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er in das sicherlich wunderschöne Land reisen will. Aber wir möchten gerne ein paar Hinweise geben.

In früheren Jahren, zu Zeiten Mubaraks, ist es durchaus zu Anschlägen gegen Touristen gekommen. Traurige Berühmtheit hat der Anschlag von Luxor im November 1997 erlangt, als bewaffnete Terroristen eine Touristengruppe angriff, die sich dort am Tempel aufhielt. 62 Personen, darunter Schweizer, Japaner, Engländer, Deutsche, sowie einige andere Staatsangehörige wurden dabei getötet.
In den vergangenen Jahren gab es nur einen Angriff, bei dem Touristen betroffen waren: Am Grenzübergang zu Israel, wo schon 2005 und 2006 Anschläge verübt worden waren, starben bei einem Anschlag im Februar 2014 drei südkoreanische Touristen und ein ägyptischer Busfahrer.

Das Auswärtige amt rät deshalb von Reisen auf die Sinai-Halbinsel ab, ebenso von Reisen ins Niltal zwischen Kairo und Luxor und von Reisen in entlegene Gebiete der Sahara. Die Reisewarnung gilt ausdrücklich nicht für Schiffstouren zu den historischen Städten und für den Nasser-See. Bei Reisen in andere Gebiete des Landes einschließlich der Touristengebiete am Roten Meer wird lediglich generell zu Vorsicht geraten, weil vor allem nachts mit Kontrollen durch die Sicherheitskräfte auf den Straßen zu rechnen sei.

Tatsächlich kann man davon ausgehen, dass insbesondere die komfortablen Touristen-Hotelanlagen am Roten Meer, wie beispielsweise in Soma Bay, schon durch ihre Anlage und Bewachung, für die Touristen sicher sind. Man hat sogar durch die aktuelle Situation eine besondere Situation. Wenig Gäste bedeutet mehr Service, keine überfüllten Strände und Restaurants und das alles zu äußerst günstigen Preisen. So gibt es tatsächlich inzwischen viele Gäste, die das zu schätzen wissen und gerade jetzt in das Land am Nil reisen.

Das Ägyptische Fremdenverkehrsamt, das Tourismusministerium und andere Einrichtungen tun auch alles, um Journalisten, aber auch Prominente einzuladen, sich vor Ort von der Situation zu überzeugen.

Und so kann Soma Bay sich heute so präsentieren:
„Soma Bay, zwischen roten Bergen und silberblau glitzerndem Meer, 45 Minuten entfernt vom Flughafen Hurghada gelegen, ist der perfekte Ort für modernen, individuellen Urlaub. Ob sonniges Golfen über das verlängerte Wochenende, eine neue Sportart ausprobieren, Tauchabenteuer oder Luxus pur – die edle Destination ist Garant für ein Urlaubserlebnis der Extraklasse. Soma Bay steht als ganzheitliche, relaxte Ferien-Destination mit insgesamt 5 Hotels für internationale Standards, ökologische wie soziale Verantwortung und einen ruhigen, friedlichen Ort fernab des touristischen Trubels, an dem ein aktiver Tag abends seinen Ausklang bei edlen Drinks und kulinarischen Genüssen findet. Die Hotels haben eine hohe Wiederkehrer-Rate und sind auf das Modernste ausgestattet – vom Terrassenkino bis zum IPad-Verleih in der Wassersport-Lodge. Soma Bay bedeutet aber vor allem: Natur pur. Auf der idyllischen Halbinsel herrscht ein ganz besonderes Klima, bei dem Wüstensonne und die Meeresbrise des salzhaltigsten Ortes am Roten Meer aufeinander treffen und Raum zum richtig durchatmen lassen.“

Komfortables Hotel Kempinski in Soma Bay am Roten Meer. Doch wenig Gäste.  (Foto: Soma Bay 2014)
Komfortables Hotel Kempinski in Soma Bay am Roten Meer. Doch wenig Gäste.       (Foto: Soma Bay 2014)
Schauspielerin Angela Roy und ihre Mutter, (copyright: Schneider-Press)
Schauspielerin Angela Roy und ihre Mutter, (copyright: Schneider-Press)

Warum empfehlen wir dann nicht uneingeschränkt, nach Ägypten zu reisen. Nun, es gibt ein paar andere Punkte, die man ebenfalls bedenken muß. Will man in einem Land Urlaub machen, in dem einige hundert Kilometer entfernt Demonstranten sterben? Das ist übrigens keine Frage der aktuellen Regierung, sondern der allgemein angespannten Situation. Ägypten ist längst nicht das einzige Land, in dem man sich diese Frage stellen muss. Und so kann jeder Reisende für sich selbst entscheiden. Man muss nicht mit einer Politik  übereinstimmen, um in das Land zu reisen. Aber für uns als Journalisten ist es schwer, eine Reise zu empfehlen, solange beispielsweise Journalisten (auch ausländische), nur weil sie nach Meinung der Regierung für die „falschen“ Medien berichtet haben, im Gefängnis sitzen.

Prüfen Sie deshalb die Angebote, und entscheiden Sie nach eigenem Gefühl, ob Sie dorthin reisen wollen. Wundervolle Strände am Roten Meer oder geschichtsträchtige Tempel, die Pyramiden und viele andere Sehenswürdigkeiten, aber auch die vielen Menschen die vom Tourismus leben, sind sicherlich auch akzeptable Argumente. Wir hoffen jedenfalls auf baldige Verbesserung der Situation in dem Land am Nil, dass auch wir wieder uneingeschränkt die Reisen empfehlen können.