IGA Berlin-Marzahn eröffnet

Mit der Seilbahn über das IGA-Gelände.

Es war eine wirklich kluge Entscheidung, die Internationale Garten Ausstellung Berlin 2017 nicht auf dem Tempelhofer Flugfeld, sondern in Marzahn-Hellersdorf, auf dem erweiterten Gelände der „Gärten der Welt“ durchzuführen. Und die Eröffnung am Gründonnerstag bewies das. Denn durch die „Gärten der Welt“ konnte eine wirklich internationale Schau realisiert werden, und das sowohl zeit- als auch finanzgerecht.

Das zeigt sich bei einem ersten Rundgang. Der wirklich kleine „brasilianische Garten“, extra zur IGA entstanden, konkurriert beispielsweise mit dem großen und prachtvollen Chinesischen Garten, der schon in den 90er Jahren entstand, oder mit dem japanischen oder dem koreanischen Gaften. Neu ist tatsächlich der englische Garten, der einen Eindruck der britischen Gartenkunst bietet. Doch er hätte schon fast ein Jahr früher eröffnet werden können, sollte jedoch bis zur IGA „aufbewahrt“ werden. Eine echte Erweiterung auch die Einbettung des bislang in einem kleinen Gewächshaus untergebrachten wundervollen „balinesischen Gartens“ in ein jetzt geräumiges Tropenhaus. Und neu sind vor allem auch die im Süd-Erweiterungsteil entstandenen Wassergärten, die vor allem im Sommer begeistern werden.

Das Besondere: all das, wird auch nach der IGA im kommenden Jahr in den dann erweiterten „Gärten der Welt“ erhalten bleibe. Doch die IGA ist mehr. Der Kienberg, eine kleine Erhebung die zum großen Teil aus dem Bauaushub des in den 80er Jahren entstandenen Ortsteils Marzahn entstanden ist, wurde von der Naturbrache zu einem gestalteten Erholungspark, der nach der IGA ohne Zaun der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Und die Seilbahn, die Hellersdorf über das Wuhletal und den Kienberg hinweg mit Marzahn verbindet, soll ebenfalls bestehen bleiben. Vorerst einmal für mindestens drei Jahre. Doch schon gibt es eine heftige Diskussion mit dem Vorschlag, die Seilbahn ins öffentliche Verkehrssyste von S-Bahn und BVG aufzunehmen, so dass sie künftig mit dem normalen ÖVB-Ticket zu nutzen ist.

Wenn auch die Eröffnungsfeier und vor allem der erste Abend, der als „Nachbarschaftsfest“ gedacht war,  unter dem „durchwachsenen“ Wetter und vor allem den kalten Winden gelitten hat, waren die geladenen 4500 Teilnehmer des Festaktes trotz kurzem Hagelschauer begeistert von dem abwechslungsreich gestalteten Programm (Auch die Gruppe Karat mit ihrem Hit „Der blaue Planet“ war dabei) und der launigen Eröffnungsrede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Zwei Millionen Besucher erwarten die Veranstalter für die sechs Monate. Eine Zahl, die erreichbar scheint, wenn die Berlin-Besucher bereit sind, zu erkennen, dass nicht nur Charlottenburg oder Prenzlauer Berg, sondern auch Marzahn-Hellersdorf ein attraktiver Teil der Hauptstadt sind. Davon kann man sich auch bei einem Rundblick vom „Wolkenhain“, dem Aussichtspunkt auf dem Kienberg mit eigener Seilbahnstation überzeugen.

Nicht vergessen sollte man übrigens, die zahlreichen Veranstaltungen, die in der neugebauten Arena auf dem Gelände stattfinden. Das Programm ist im Internet zu finden auf der Webseite: Veranstaltungskalender

Fotos: Karl Forster, KonTakT-Press