Hinein in die „Geheime Welt von Turisede“ auf der Lausitzer Kulturinsel Einsiedel.
ist das ganze Jahr über herzlich willkommen.
Wer kennt diesen mystischen Ort? Nahe der Neiße, wo man seine „Seele baumeln“ lassen kann, „Häuser auf Bäumen wachsen“ und Tiere auf Dächern wohnen. Noch vor 1000 Jahren war hier ein slawisches Volk ansässig, die Turiseder. Friedfertig und gesellig lebten sie miteinander. Neben vielen anderen Reisezielen in der Oberlausitz, sticht dieses Fleckchen Erde besonders hervor: Die „Geheime Welt von Turisede“ auf der Kulturinsel Einsiedel, 20 Autominuten von Görlitz entfernt. Mitten im Wald gelegen. Ein Paradies für Abenteuerlustige jeden Alters. Gleich am Eingang des Abenteuer- und Freizeitparks sollte man sich auf den Leitspruch der Welt von Turisede einschwören: „Ich bin froh, nicht normal zu sein.“ Dann läuft alles wie von selbst, taucht der Gast ein in wundersame Gefilde, die märchenhaft daherkommen, mit Geisterwald, Lichtfeen, Kobolde … „Hier ist alles aus Holz, knallig bunt“, staunt der 11-jährige Timo vor dem Zauberschloss, um gleich darin, im Gruselkeller, zu verschwinden. Schon das uralte Kettenkarussell mit Muskelantrieb brachte den Teenie in Schwung. Und so geht das die ganze Zeit, stundenlang, immer was Neues, nie wird es langweilig. Zwischendurch – Pausen, bei Picknick oder Einkehr in einer der sieben Verpflegungsstationen, so im Feuertempel, Lukullum oder im Baumstammlokal, mit original Turisedischen Speisen. Am längsten harrten Timo und sein Bruder Noah beim Riesentrampolin aus. Power ohne Ende, so scheint es, ist hier angesagt. Da geht es rauf auf Klettertürme, entlang unzähliger Baumwipfelpfade, runter, um das unterirdische Tunnellabyrinth (500 m lang) zu erkunden. Mit kleinen Bergmannslampen auf der Stirn, mutig, immer hinein. Eine tolle Idee. Drinnen soll es quietschen, sind Hieroglyphen und Tiere an Wände gezeichnet, gruselige Figuren. Alles bei schummrigen Licht.
Immer mehr Leute gehen auf Pirsch, um das Gelände zu erkunden, vor allem Familien. Jeder ist willkommen, hier das Kind in sich zu entdecken. Lächelnd verlassen Baumhausschwärmer ihr Nachtquartier im ersten Baumhaushotel Deutschlands. „Und, wie war ́s?“ „Herrlich, kuschlig“, erwidert ein Gast aus Berlin, vor allem wegen des Vogelgezwitschers am frühen Morgen. Mehr als 90 Baumhäuser in vielfältigsten Varianten stehen mittlerweile auf dem Areal. Schöpfer des gesamten Kunstprojektes: Holzkünstler Jürgen Bergmann. Bereits vor über 30 Jahren fing der Chef des „Hauses“ an, aus seinem Privatwald ein Eldorado, die Kulturinsel, zu schaffen. Alles schön krumm und schräg, jedes Haus ein Unikat. Selbst mit 65 denkt der Baumeister nicht daran, aufzuhören. Der Tausendsassa hat auf sieben Hektar die Landschaft modelliert, Hügel geschaffen, Brücken gebaut. Phantastische Klettertürme. Rutschen und Tunnel verbinden die Häuser miteinander. Jürgen Bergmann stampfte ein ganzes Dorf aus dem Boden, schuf einen magischen „Zauberwald“ und für die Kleinsten einen riesigen Wasserspielplatz und unendlich vieles mehr. Hinter ihm steht ein internationales Team. Viele der knapp 200 Angestellten kommen aus Polen, wie auch immer mehr Gäste.
Im Streichelgehege geht es schon mal haarig zu, sollte man einem Ziegenbock besser nicht zu nahetreten, dieser verteidigt nur sein Revier. Haustiere aus aller Welt, Kühe, Pferde, Hühner und Enten, tummeln sich im Park, dazu Eichhörnchen, Wasserbüffel, ein Kakadu … Erdmännchen bewachen vom Dach aus die Neiße-Pforte. In Sichtweite vom Parkplatz der Freizeitstätte weidet genüsslich ein Kamel. Eine weitläufige Landschaft erschließt sich mit Eintritt in die Neiße-Pforte, Richtung Neiße- Café.
Hier können alle Durchatmen, das wilde Leben auf der Insel vergessen, die Natur, drapiert mit Holzskulpturen, genießen. Auf dem Neißefloß gibt ́s Kaffee und Kuchen, dazu ein Glas Wein. Einfach schön hier, am östlichsten Punkt Deutschlands. Ein paar Schritte weiter gelangt man über die Neiße-Brücke auf polnisches Gebiet, zum Erlebnisdorf Bielawa Dolna im Turiuswinkel als zweiten Teil der Kulturinsel. Auch hier erwartet die Gäste einmalige Attraktionen – ein Mühlenteich mit Tretbooten und Badewannenfahrten, ein romantischer Waldspielplatz, Aussichtsturm, Waldgalerie sowie eine Ziegenstreichelburg mit Kletter- und Tunnelzugängen. Die ursprüngliche Idee dieses Parks: die fast vergessene Kultur des alten slawischen Volkes Turisede lebendig werden zu lassen. Mit dem gewaltigen „Krönum“ wurde das atemberaubende Heiligtum der Turiseder neu erbaut. Viel wurde geforscht über das einstige Königreich.
Ein kleines Museum im Eingangsgebäude gibt Auskunft darüber. Interessante Einblicke zur Historie der Neißeauen sowie zu Turisede vermittelt das Historum, Tempel des Wissens. Nach Sonnenuntergang fängt das Leben in Turisede erst richtig an, im Faulenzum. Dann ruft die altturisedische Wellnesslandschaft mit Baumhaussauna und gewaltigen Badekesseln, Dinnerschau im Krönum oder das Tabularasum, wo man jede Menge Leute kennenlernen kann. Zur Geisterstunde geht ́s dann in den Zauberwald. Gefragt auf beiden Seiten der Neiße – die Erlebnisnächte in unterschiedlichsten Baumhäusern, wie im Felsennest, in der Weintraube, im Erdhaus oder im Vogelbaubett. Viele Veranstaltungen finden auf der Kulturinsel Einsiedel statt, wie das alljährliche Folklorum im September, bei dem die versunken geglaubte Kultur der Turiseder wieder zum Leben erweckt wird. Viele Bands, Gaukler, Straßenkünstler, Artisten und Clowns sind mit dabei, auf über 16 Bühnen, beiderseits der Neiße. Die größte Attraktion der Geheimen Welt von Turisede – der „Pfad der Erleuchtung“ in der gesamten Innenwelt des Turihallums.
Ohne Teamgeist geht bei dem „Geländespiel“ nichts. Wer alle „Stufen der Weisheit“ bewältigt hat, kann einen Preis absahnen, eine abenteuerliche Übernachtung für die ganze Familie. Ein Tag reicht nicht, alles zu sehen, für sich zu erfassen. Irgendwann sind die Besucher platt, so viel wurde gelaufen, getobt, geklettert, erkundet, gespielt … „Cool, mir hat alles Spaß gemacht“, bilanziert Timo seinen Tag auf der Insel. „Respekt für den Architekten der einzigartigen Bauhauswelt, mitten in der Natur.“ Was bleibt, ist die Erinnerung und der Wunsch, irgendwann wiederzukommen.
Weitere Informationen :
Die geheime Welt von Turisede Kulturinsel Einsiedel 1,
02829 Neißeaue OT Zentendorf 035891 49113
www.turisede.com
Der Erlebnispark bleibt auch im Winter offen.
Veranstaltungstipp
2. – 4. September 2022
Turisedische Festspiele 29! Folklorum – mit 2,5 Tage und Nächte Anderssein Ausflüge rund um die Geheime Welt von Turisede Historische Altstadt Görlitz Oder-Neiße-Radweg Tierparks in Görlitz und Weißwasser Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau Saurierpark Kleinwelka Flugzeugmuseum Rothenburg O.L.