Wasser und Salz – Bad Reichenhall

Blick auf Bad Reichenhall. Foto: Berchtesgadener Land Tourismus GmbH

Am Eingang zum südöstlichsten Zipfel der Republik, dem Berchtesgadener Land, liegt Bad Reichenhall. Schon der Name weist darauf hin, was zur Entwicklung der Stadt wesentlich war: Salz. Die Bezeichnung Hall stand in Süddeutschland und Österreich immer für Salinen und Solequellen. Auch in Reichenhall wurde das Salz nicht als Steinsalz aus dem Bergwerk gefördert, sondern das hier reichhaltig vorkommende Solewasser für die Salzgewinnung und ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Heilbad genutzt. 1890 erhielt die Stadt dann die Erlaubnis, die schon fünfzig Jahrelang genutzte Bezeichnung „Bad“ (auch Soolbad) auch offiziell dem Ortsnamen voranzustellen.
Die Solequellen spielen für den Kurbetrieb immer noch eine wesentliche Rolle. So der Sole-Trinkbrunnen mit kindlichem Äskulap im Trinkpavillon mit angrenzender Wandelhalle. Hier fließt 0,5-0,7%ige AlpenSole die direkt von der Kaiser-Karl-Quelle im Ort durch eine Pipeline zum Brunnen geleitet wird. Heute nutzen Gäste und Einheimische die dort entspringende AlpenSole zum Gurgeln und Spülen. Halsschmerzen und Schnupfennase – Ade.

Der Kurpark, nicht nur im Frühling ein bei Einheimischen wie Touristen beliebter Aufenthaltsort. Foto: K. Forster


Die Sole spielt allerdings hier nicht nur für Bäder und als Trinksole eine Rolle, sondern indirekt auch über das große Gradierwerk.
1912 erbaut, 160 Meter lang und 13 Meter hoch, ist es das weltgrößte Alpen-Freiluft-Inhalatorium. Hochprozentige Alpensole (26 %) kommt über die Soleleitung aus dem Quellenbau der Alten Saline, wird am Gradierhaus mit Wasser gemischt und anschließend in den Dachstuhl hinaufgepumpt. Oben läuft die Alpensole in einen wannenähnlichen Behälter, der sich durch das gesamte Bauwerk über den Dornenfeldern erstreckt. Durch die Berieselung über die Dornenwand wird viel Wasser verdunstet. Durch diese Zerstäubung entstehen Aerosole, die im Freiluft-Inhalatorium für die Beruhigung der Atemwege genutzt werden.

In Bad Reichenhall gibt es ein durchaus vielfältiges Gastronomisches Angebot. Aber noch immer ist auch die rustikale Bayrische Küche beliebt.

Doch Bad Reichenhall bietet dem Urlauber noch viel mehr: So leckere bayrische Brotzeit, oder zahlreiche Cafés mit einem betörenden Kuchenangebot. Man kann aber auch eine Führung durch die Alte Saline mit dem Salzmuseum machen. Von hier kommt auch schließlich das berühmte gleichnamige Haushaltssalz.
Vor allem aber ist der Ort ein idealer Ausgangspunkt für Bergtouren oder als Ausgangspunkt für Bergtouren und Ausflüge ins Bayrische und benachbarte österreichische Umland, beispielsweise nach Salzburg.

Die Recherchereise wurde unterstützt durch die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH