Krippen in Krakau

Bald kommt auch in Polen die Winterzeit. Ein ganz besonderer Grund die schönste Stadt Polens, Krakau, zu besuchen ist der Brauch der Krakauer Krippen. Etwas ähneln sie der berühmten Marienkirche. Doch das wirklich besondere ist die Handarbeit, mit Sperrholz, Pappe und viel Staniolpapier und vor allem Fantasie. Jeweils am ersten Donnerstag im Dezember kommen Bastler, Familien, Schulklassen und Sozialeinrichtungen auf dem großen Marktplatz am Denkmal des Nationaldichters Mickiewicz zusammen, um ihre Werke zu präsentieren und von einer Jury begutachten zu lassen. Eine Auswahl der vielfältigen Krippen hat VIA-Journal-Fotografin Ulrike Höck hier zusammengestellt. Einen Bericht über den Besuch bei der Krippenpräsentation finden Sie hier.

Viele Modelle sind so groß und schwer, dass sie einen eigenen Transporter benötigen: Ob Kinderwagen, Rollstuhl, oder wie hier eine Eigenkonstruktion. Manches Modell bekommt sicherheitshalber erst vor Ort die Turmhaube aufgesetzt.

Ein wichtiges Element der Krakauer Krippen ist der Drache Krak, der auch auf dieser Miniatur nicht fehlt. Selbst an den Seiten wurde hier auf kein Details verzichtet, eine Beleuchtung wurde geschickt im Innern versteckt.
Schülerinnen der 3. Klasse präsentieren gerne ihr Modell den zahlreichen Fotografen.
Selbst die kleinen Figuren wurden aus Staniol geformt.
Gabriele und ihre Freundinnen sind extra aus Tarnobrzeg angereist. Es ist die erste Wettbewerbsteilnahme der 16jährigen Schülerinnen vom Nikolaus Kopernikus Lyceum. Sie sind begeistert von der hohen Qualität der Wettbewerbsbeiträge.
Die Tradition der Krakauer Krippen geht auf alte Krippenspiele zurück. Daran angelehnt gehören auch beim Wettbewerb die typischen Spielfiguren dazu. Bei vielen Modellen entdeckt man neben freundlichen Engeln auch Tod und Teufel. Gelegentlich ist auch der frühere polnische Papst zu entdecken.
Die Krippen lehnen sich in ihren Formen an die Türme der Marienkirche und des Rathausturmes an. Hinzu kommen viel Fantasie und gelegentlich auch moderne Baustile.
Hier geht keiner verloren. Die jüngsten Teilnehmer und Kita-Gruppen sind schon von Weitem an ihren Sicherheitswesten und leuchtenden Bändern zu erkennen. Damit auch die jüngsten eine Chance haben, ist der Wettbewerb in unterschiedliche Altersgruppen aufgeteilt.
Sonja und ihre Freundinnen vom Kulturzentrum Kocmyrzowie – Luborzycy, nordöstlich von Krakau, haben gemeinsam ein Monat an ihrem Projekt gearbeitet. Sie nehmen bereits zum zweiten Mal am Wettbewerb teil. Ihr Modell (Bild unten) ist liebevoll mit Bordüren, Strass und Figuren aus Knetmasse gestaltet.

Die besten prämierten Exponate sind im Historischen Museum der Stadt Krakau bis Februar zu sehen.

Weitere Informationen auf
www.polen-und-wir.de.
www.polen.travel;
www.krakow.pl
www.museums.krakow.travel

Die Recherchereise für diesen Artikel wurde durch das polnische Fremdenverkehrsamt Berlin ermöglicht.