Ausflugszug Berlin – Dresden und Sächsische Schweiz

Bislang galt immer: Die Bahn organisiert die Fernverkehrszüge (ICE, EC), alles im regionalen Bereich wird durch die Bundesländer bestellt und bezahlt. Doch seit einiger Zeit versucht die Deutsche Bahn im Nordosten mit eigenwirtschaftlich organisierten Zugverbindungen Bewegung in die regionalen Verbindungen zu bringen. Angefangen hatte es Ende 2013 mit einer Wochenendverbindung zwischen Rostock und Berlin. Es folgte die attraktive tägliche Verbindung zwischen Berlin und Hamburg mit einigen interessanten Unterwegs-Stationen (sh. unser Bericht). Nun bietet DB Regio in Berlin einen neuen Ausflugszug nach Dresden und in die Sächsische Schweiz.

Abfahrtstafel in Berlin-Südkreuz
Abfahrtstafel in Berlin-Südkreuz

Jeden Samstag (und an einigen ausgewählten Feiertagen, bis Ende September) fährt der IRE ab Berlin-Südkreuz (Abfahrtszeiten 7.20, an einigen Tagen aber bereits 6.58) erst einmal ohne Halt nach Dresden, wo er um 9.27h ankommt. Zurück geht es ab Dresden erst um 19.21, so dass man zehn Stunden für die Elbmetropole Zeit hat.

Wer nicht in Dresden aussteigt, kann bis Kurort Rathen, Königstein oder Bad Schandau weiterfahren. Am Zielort kommt der Zug pünktlich um 10.00 Uhr an, ist also genauso schnell, wie der ebenfalls am frühen Morgen fahrende Eurocity mit Ziel Budapest, der aber deutlich teuerer ist.

Das Besondere am neuen IRE ist nämlich, dass er mit Nahverkehrsfahrscheinen benutzt werden kann. Das bedeutet, dass für diesen Zug das Schöne Wochenend Ticket gilt. Mit bis zu fünf Personen zum Gesamtpreis von 44 Euro, das ist ein echtes Schnäppchen. Für weniger als 9 Euro hin und zurück. Und da dieses Ticket auch im Berliner Nahverkehr gilt, kann man ohne zusätzlichen Fahrtausweis schon die Anfahrt in- oder nach Berlin mit diesem Fahrschein absolvieren.

Dresden Altstadt
Dresden Altstadt

Dresden begeistert als Gesamtkunstwerk: Faszinierende Bauwerke und Kunstschätze, eine beeindruckende Museenlandschaft und Klangkörper, die Weltruhm genießen.  »Elbflorenz« hat eine Fülle an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Sicherlich kann man nicht alle Museen, Kirche und Ausstellungen besuchen. Mit einer gut durchdachten und individuell geplanten Tour können aber sowohl Highlights mitgenommen, als auch Kleinode entdeckt werden.

Im Kurort Rathen, am Fuße der weltbekannten Bastei, inmitten des Nationalparks Sächsische Schweiz finden Sie als Gast eine Abwechslung, die Sie verzaubern wird. Der verkehrsberuhigte, aber trotzdem gut zu erreichende Ort ist bei Gästen besonders beliebt, die weit ab vom Autoverkehr Ruhe und Erholung zwischen schroffen Felsmassiven, wilden Tälern und einladenden Wanderwegen suchen. Die Bastei gehört zu den bekanntesten Naturdenkmälern Deutschlands seit 200 Jahren. Sie ist der herausragende Aussichtspunkt der Felskante entlang der Elbe. Dort, 193 m über der Elbe, die zu ihren Füßen fließt, kann der unverwechselbare, romantische und großartige Landschaftausblick genossen werden. Zur Sensation wird die Aussicht besonders durch die schmale über den Abgrund vorgeschobene Felskanzel. Von hieraus können Sie auch die Fähigkeiten der Bergsteiger begutachten, die die Felsen des Basteigebiets wegen ihrer unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade sehr schätzen.

Die Festung Königstein ist eine der größten Bergfestungen Europas und gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges thront 247 Meter über der Elbe und weithin sichtbar die einst unbezwingbare Wehranlage. Das 9,5 Hektar große Felsplateau ist mit seinem einzigartigen Ensemble aus über 50 imposanten Bauwerken verschiedener Epochen sowie seiner etwa 800jährigen und in verschiedenen Ausstellungen dokumentierten Geschichte ein Magnet für jährlich Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt.

Der Marktplatz von Bad Schandau.
Der Marktplatz von Bad Schandau.

Bad Schandau ist sowohl ein staatlich anerkannter Kneipp-Kurort im Elbsandsteingebirge, wie auch ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung der Sächsischen und Böhmischen Schweiz. Das Nationalparkzentrum liegt in der Stadt. Der ursprüngliche Ortskern schmiegt sich an die steil aufragenden Sandsteinfelsen des rechten, nördlichen Elbufers und zwängt sich teilweise in das enge Tal der Kirnitzsch.

Bei einem Spaziergang durch den Ort fallen einem die Markierungen der Hochwasser auf. Weit bis in das erste Obergeschloss reichte das Wasser bei der großen Flut 2002. Damals wurden auch die Hotelgebäude an der Uferpromenade so stark geschädigt, dass ein großer Umbau zu einem modernen großen Hotel mit Hochwasserschutz die einzige Lösung war. Doch im Sommer 2013 schlug das Wasser erneut zu, so dass erst jetzt im Sommer 2014 Hotels und Therme wieder geöffnet sind.

Schon Götzinger, der Chronist der Sächsischen Schweiz, erwähnt Jahrzehnte vorher in seinem 1812 erschienenen Werk ”Schandau und seine Umgebungen ” diesen Wasserfall. Dieser war wohl den damaligen Reisenden nicht gewaltig genug, so daß man den 1830 den Bach mit einem aufziehbaren Wehr anstaute. Ein Lichtenhainer Bürger bekam das Amt des Wasserfallziehers, der in einer Rindenhütte einen kleinen Ausschank unterhielt und gegen ein Trinkgeld für die "Fremden" die Stauanlage für einige Minuten öffnete.
Schon Götzinger, der Chronist der Sächsischen Schweiz, erwähnt Jahrzehnte vorher in seinem 1812 erschienenen Werk ”Schandau und seine Umgebungen ” diesen Wasserfall. Dieser war wohl den damaligen Reisenden nicht gewaltig genug, so daß man den 1830 den Bach mit einem aufziehbaren Wehr anstaute. Ein Lichtenhainer Bürger bekam das Amt des Wasserfallziehers, der in einer Rindenhütte einen kleinen Ausschank unterhielt und gegen ein Trinkgeld für die „Fremden“ die Stauanlage für einige Minuten öffnete.
Die Kirnitschtal-Straßenbahn in Bad Schandau.
Die Kirnitschtal-Straßenbahn in Bad Schandau.

Eine Besonderheit ist die Überland-Straßenbahn, die „Kirnitschtalbahn„. Mit alten Straßenbahnwagen in den Wald, vorbei am Forsthaus, bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Ein besonderer Ausflug, und natürlich kann man Teile des Weges auch gut zu Fuß zurücklegen.

Bad Schandau ist aber auch Ausgangspunkt einer einstündigen Schiffsreise nach Tschechien. Für nur neun Euro kommt man ins tschechische Hrensko, das wiederum ein Ausgangspunkt für Wandertouren in der böhmischen Schweiz ist. Aber hier kann man auch preiswert die tschechische Küche genießen.

Felsen des Elbsandsteingebirges.
Felsen des Elbsandsteingebirges.
In diesem Haus in einer Schlucht am Rande von Hrensko wurde Anfang des 20. Jahrhunderts Acetylen zur Beleuchtung hergestellt. Dazu wurde Calciumcarbid und Wasser gemischt, woraus das sehr explosive Gas entstand.
In diesem Haus in einer Schlucht am Rande von Hrensko wurde Anfang des 20. Jahrhunderts Acetylen zur Beleuchtung hergestellt. Dazu wurde Calciumcarbid und Wasser gemischt, woraus das sehr explosive Gas entstand.

Weitere Informationen:

Deutsche Bahn – Flyer zum IRE Berlin-Dresden
Dresden Tourismus-Information
Kurort Rathen
Festung Königstein
Bad Schandau
Kirnitschtalbahn
Schiffstour nach Tschechien
Hrensko