Achtung Kostenfalle

Kreuzfahrt mit Extrem-Telefontarifen
Schon Hafenspaziergang kann gefährlich teuer werden

Da habe wir doch gerade erst den Wegfall der Rooming-Gebühren bei Reisen ins EU-Ausland gefeiert, doch es gibt noch immer Kostenfallen. Eine ist die beliebte Kreuzfahrt. Ganz gleich, ob es die Karibik-Reise oder nur eine Kreuzfahrt im Mittelmeer ist. Nahe dem Schiff befindet sich normalerweise kein Sendemast Ihres Providers. Dennoch bieten die Kreuzfahrtschiffe an, sich in ein Handy-Netz einzubuchen. Diese Verbindungen werden aber über Satelliten-Stationen abgewickelt. Und da kann es teuer werden. Abhängig davon, mit welcher Satelliten-Gesellschaft die Reederei einen Vertrag hat und welchen Vertrag Ihr Provider mit dieser Satelliten-Gesellschaft hat, kann die Minute Telefonieren schon mal bis zu fünf Euro kosten. Und selbst ankommende Gespräche kosten nochmal bis zu einem Euro pro Minute. Natürlich werden gerade fürs Internet-Surfen die Gebühren ebenfalls hoch anfallen, auch wenn Sie sich im Schiffseigenen WLAN-Netz sicher fühlen.

Caribbean_Princess (Wikipedia)

Der beste Weg: Auf´s telefonieren an Bord verzichten. Waren Sie bis im nächsten Hafen, aber schalten Sie auf jeden Fall die Funktion „automatische Netzauswahl“ aus. Klären Sie vorher mit Ihrem Provider, welche Netze dann in den jeweiligen Länder preiswert sind.

Natürlich buchen sich die Smartfones in den Hafenstädten normalerweise automatisch in ein mit Ihrem Provider verbundenes Netz ein. Doch die „automatische Netzwahl“ birgt eine Gefahr. Beim Hafenspaziergang kann das Netz eines gerade dort liegenden Kreuzfahrtschiffes dazu führen, dass sich Ihr Telefon automatisch dort einbucht. Dann wird es wieder teuer. Also nur auf „manuelle Netzwahl“ setzen.

Das gleiche gilt übrigens auch im EU-Ausland in Grenznähe. Wer beispielsweise in Polen (EU-Mitglied, also keine Rooming-Gebühren) nahe der russischen, weißrussischen oder ukrainischen Grenze unterwegs ist. Die dortigen Netze können schon mal stärker als das polnische Netz sein. Bei „automatischer Netzwahl“ kann sich Ihr Mobiltelefon dann automatisch dort einbuchen und Sie zahlen hinterher den teueren russischen Mobilfunktarif mit Rooming-Gebühren.