Südwestpfalz für Freunde

Ungewöhnliches Hotelkonzept

Nur ein paar Schritte vom Hotel Kloster Hornbach entfernt, findet sich in der Ortsmitte das „Lösch für Freunde“. 15 individuell gestaltete Wohnwelten und eine gemeinsame offene Küche, in der für die Hotelgäste ein gemeinsames Menu zubereitet werden kann. Foto: Hotel Kloster Hornbach

Zugegeben, von der „Südwestpfalz“ hatte ich bis zu meiner Reise noch nichts gehört. Dabei gehört zu der Region ein Teil des berühmten Pfälzerwaldes. Zur Südwestpfalz gehören auch die Städte Pirmasens und Zweibrücken. Im Westen grenz sie an das Saarland, im Süden an das französische Lothringen. Ein besonderes Kleinod der Südwestpfalz ist der Ort Hornbach, dessen Kloster schon im Jahr 741 entstand.
Nachdem der Tourismus in Rheinland-Pfalz lange durch die Weinregion geprägt war, wurde dann der Pfälzer Wald als Wander- und Klettergebiet sehr beliebt.
Hornbach nun bietet sich als Ausgangspunkt für derartige Wandertouren ebenso an, wie zum erkunden der kulinarisch reichen französischen Nachbarschaft.
Der Autor durfte sich einen ersten Überblick beim Flug über die Region verschaffen. Der Aero-Club Pirmasens bietet Rundflüge Motor-, Segel- oder Ultraleichtflugzeugen über das nahe gelegene Saar-Pfalz-Bitcherland und die gesamte Südwestpfalz an. So lassen sich die Sickinger Höhe und der angrenzende Pfälzerwald aus einer ganz anderen Perspektive bewundern.
In Hornbach selbst steht natürlich das Kloster im Mittelpunkt. Obwohl das, im Zuge der Reformation, schon 1557 endgültig aufgehoben wurde. Doch bauliche Reste wurden in den letzten Jahren aufwändig restauriert. In Teilen der Gebäude befindet sich heute das nach pädagogischen und modernsten multimedialen Gesichtspunkten konzipierte Klostermuseum Historama.

Mit dem Hotel im Kloster Hornbach begann das Projekt. Auch der Klostergarten kann von den Hotelgästen genutzt werden. Im Kloster befindet sich auch das Gourmet-Restaurant, in dem Chefkoch Martin Opitz für das leibliche Wohl der Gäste beider Hotels sorgt. Foto: Forster/kontaktpress

Herzstück der Stadt, die sich selbst jetzt „Klosterstadt Hornbach“ nennt, ist das im Jahr 2000 im alten Kloster eröffnete Hotel. Es zeigt eine gelungene Kombination aus mittelalterlicher Romantik und modernstem Hotel-Komfort.
Nur ein paar Schritte vom Kloster entfernt, das „Lösch für Freunde. Ein Hotel, das eigentlich keines ist. Jeder Gast hat ja seine eigenen Vorlieben. Und dem soll Rechnung getragen werden. 15 Doppelzimmer und Suiten wurden als Themenzimmer ausgestattet. Jedes eine Welt für sich. Da ist das Jagdzimmer, oder das Zimmer „Land & Meer“, die Gartensuite, Großmamas Stube, das Musikzimmer, das Atelier oder das Weltenbummlerzimmer. Durchgestylt bis ins indivuelle Badezimmer.

Im absoluten Retro-Look ist das „Oma-Zimmer“ eingerichtet. Die Gestaltung zieht sich bis zum Badezimmer hin, das ebenfalls an historisches Wohnen, aber mit Komfort, erinnert. Fotos: Hotel Kloster Hornbach
Etwas besonderes ist auch das Musikzimmer im Lösch für Freunde. Eine tolle Soundanlage, ein reichhaltiges Angebot an Musik-DVDs und selbst eine elektrische Gitarre fehlen hier nicht zum „abhängen“.


Aber das ist nicht alles. Das Haus bietet eine Wellnessoase auf dem Skydeck, wo die Gäste auch mitten in der Nacht unter dem Sternenhimmel baden können. Im „Wohnzimmer“ können Sie sich einfach am Kühlschrank bedienen, oder an der Kaffeemaschine, und Ihren Wein im Weinkeller selbst aussuchen. Fast wie früher in der Jugendherberge, einfach in die Liste eintragen, was sie verzehrt haben. Nur ein paar Klassen komfortabler.
Kein Wunder, dass man ein Hotelschild vergeblich sucht. Es gibt einfach eine Klingel an der Haustür, wie bei Freunden. Und ein solcher „Besuch bei Freunden“ soll es hier auch sein. Zwar können Sie im benachbarten Kloster-Hotel das Restaurant aufsuchen, aber viel gemütlicher ist es, wenn Sie in der großen Küche an einer großen Tafel mit allen anderen Gästen ein gemeinsames Menu genießen. Das Konzept des Table d´hôte wurde bei den französischen Nachbarn abgeschaut.

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Das Haus ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge aller Art, zum Beispiel am Wasserschaupfad, oder eine Wanderung mit Eseln, grenzüberschreitend, natürlich mit einer Erholungspause mit Brot, Wein und Käse. Ganz französisch.
Hornbach hatte übrigens auch einen berühmten Einwohner. Im 16. Jahrhundert war Hieronymus Bock hier Pfarrer. Doch sein Interesse galt vor allem seinen botanischen, medizinischen und pharmakologischen Forschungen. Sein Kräuterbuch, erschienen 1539 erlangte Berühmtheit.

Wenn Sie sich auf den Wasserschaupfad begeben, können Sie mystische Orte, die schon Jahrtausende in verschiedenen Kulturen eine Rolle spielten, mit ihren tollen Felsformationen und Wasserfällen hautnah erleben.


Weitere Infos: www.suedwestpfalz-touristik.de
Wir danken der Südwestpfalz-Touristik für die Unterstützung der Recherchereise.