Schlösserparadies Meißen

Wenn man von Meißen spricht, dann denkt man sofort an das Porzellan. Tatsächlich ist die Stadt damit weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Aber Meißen ist auch ein ausgezeichneter Standort für einen Schlösser-Urlaub. Leider liegt die Stadt aber zu nahe an anderen Sehenswürdigkeiten wie Dresden oder der Sächsischen Schweiz, so dass es oft dahinter zurückstehen muss.

Blick auf die Albrechtsburg Meißen

Natürlich ist das „Schlösserland Sachsen“ ein sich über das gesamte Gebiet des Freistaates verteilendes Angebot der unterschiedlichsten Schlösser. Doch Meißen bietet in seiner unmittelbaren Umgebung ein attraktives Reiseziel.

Der Ausflug beginnt natürlich in der Stadt Meißen selbst. Dort wo der Fluss Triebisch in die Elbe mündet, schmiegt sich die gemütliche Altstadt an den Burgberg. Prächtige Renaissance-Bürgerhäuser finden sich ebenso wie alte Domherrenhöfe. Die Liste der kulturhistorisch besonders bedeutsamen Altstadthäuser ist schier unerschöpflich, und so werden her besondere Architekturführungen durch die Altstadt angeboten. Vorbei am spätgotischen representativen Rathaus, dem Zollhof aus dem frühen 17. Jahrhundert und der Frauenkirche mit dem ersten spielbaren Glockenspiel aus Meissener Porzellan geht es hinauf zum Burgberg.

Das Torhaus, auch mittleres Burgtor genannt, sicherte im Mittelalter die Zufahrt zur Burganlage. Heute ist es der Sitz des Vereines zur Förderung zeitgenössischer Porzellankunst e.V. mit einer interessanten Ausstellung zeitgenössischer Porzellankunst.

Am Domplatz auf dem Burgberg findet man den imponierenden Meißener Dom. Seit acht Jahrhunderten wird an dieser Birschofskirche gebaut. Jedes Zeitalter hat Bauten hinzugefügt, Räume neu ausgestattet und veränderte Gestaltungen geschaffen.

Unmittelbar neben dem Dom finden wir die berühmte Albrechtsburg. eines der bekanntesten spätgotischen Architekturdenkmäler und gilt als der erste Schlossbau Deutschlands. Schon Anfang des 10. Jahrhunderts war auf dem Felsen eine kleine Burganlage namens Misni entstanden. Die Burg war im 11. Jahrhundert hart umkämpft, zeitweise geriet sie auch unter die Herrschaft des polnischen Piastenherzog Boleslaw Chobry (der Tapfere). Die heutige Burganlage wurde ab 1430 gebaut. Zunächst als Residenz der beiden regierenden Fürsten vorgesehen, kam es jedoch nie zu einer solchen Nutzung, sondern sie stand leer. Von 1710 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts diente die Albrechtsburg als Sitz der Meißner Porzellanmanufaktur. Heute findet sich in den Räumen eine Ausstellung der wechselvollen Geschichte der Region sowie eine Präsentation der seinerzeitigen Porzellanherstellung.

Für den Besuch in Meißen bietet sich als Unterkunft das Parkhotel Meißen. Den Mittelpunkt der Hotelanlage bildet eine 1870 erbaute Jugendstilvilla. Von dieser ist ein direkter Zugang zum Parkhotel möglich. Das Haus Moritzburg liegt ca. 30 m gegenüber der Jugendstilvilla. Die romantische Architektur, das stilvolle Interieur, die ruhige Lage und der malerische Blick geben der einstigen Fabrikantenvilla ein ganz besonderes Wohlfühlflair.

Den Mittelpunkt der Hotelanlage bildet eine 1870 erbaute Jugendstil-Villa. Zwischen 1908 und 1913 legte man den anschließenden Park mit seinem heute wertvollen Baumbestand an. Die Fassade der Villa wurde im Geschmack des Jugendstils mit weißen und farbigen Verblendern gestaltet, das Dach mit farbig glasierten Dachziegeln eingedeckt. Diese ursprüngliche flächendeckende Keramik-Fassaden-Gestaltung stellt eine Meißner Besonderheit des Jugendstils in Deutschland dar.

Bauherr der Villa war der Chemiker Kommerzienrat Dr. Felix Ohm, welcher vor allem an diesem Bauwerk die in seinem Meißner Unternehmen, der „Bidtelia“, hergestellten witterungsbeständigen keramischen Farben und Glasuren zur Geltung brachte, um mit seiner „Porzellan-Villa“ oder „Ohmschen Villa“, wie sie der Volksmund nannte, für Baukeramik dieser neuen Art wirkungsvoll zu werben. Ihm schwebte vor, mit den Erzeugnissen seines Unternehmens wieder Farbe in das trostlose Einerlei der städtischen Straßen zu bringen. Die „Ohmsche Villa“ galt schon seinerzeit als eine der touristischen Attraktionen der Stadt Meißen.

Heute bietet sich das Hotel schon wegen seines besondern Blicks vom Restaurant, vielen Zimmern oder dem Spa auf die Albrechtsburg an.

Weitere Informationen:
Touristinfo Meißen
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